Freitag, 7. August 2009

Ein "Krisenlesebuch"


Das Ende des Kasino-Kapitalismus?
Globalisierung und Krise
edition Blätter, 285 Seiten, EUR 15,50

"Mit der Krise kommen die Bücher" - hätte vermutlich J. M. Simmel zu einem verlegerischen Trend gesagt, der momentan voll durchschlägt.

Eines der interessantesten Bücher zum Thema Krise ist der im Verlag der "Blätter für deutsche und internationale Politik" erschienene Sammelband "Das Ende des Kasino-Kapitalismus". In den Blöcken "Die Bubble-Ökonomie und ihre Folgen", "Wer profitiert, wer haftet?", "Die neue Weltunordnung", "Weltkrieg oder Weltgesellschaft" und "Alternative Strategien" beschäftigen sich AutorInnen wie Elmar Altvater, David Harvey, Joachim Becker oder Saskia Sassen mit einem breiten Sepktrum von Themen, die direkt oder indirekt mit der aktuellen Krise zusammenhängen.

Besonders hinweise möchte ich auf die These von David Harvey, der in den unterschiedlichen Formen staatlicher Intervention zur Rettung des FIRE-Sektors (finance, insurance, real estate) einen Finanzstaatsstreich sieht, der letztlich den von manchen Kommentatoren für tot erklärten Neoliberalismus retten könnte - wobei den "sozialen Bewegungen", dem subjektiven Faktor also, eine entscheidende Rolle bei desen Leben oder Sterben zukäme.

(Kurt Lhotzky)

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